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Dienstag, 11. April 2023

März 2023 sehr wechselhaft und nass

 

Der erste Frühlingsmonat hat sich sehr wechselhaft gezeigt und erinnerte zeitweise an einem vorgezogenen April. Durchschnittlich lag die Temperatur bei 7,83 Grad und damit 2,53 Grad über dem langjährigen Klimamittel von 1961-1990. Durch den beinahe 24-stündigen Wechsel von Luftmassen, waren die Temperaturen durch ein Auf und Ab geprägt. Zu Beginn des Monats brachte ein Hoch über den Britischen Inseln reichlich Sonne, die Temperaturen blieben jedoch meist im unteren Niveau, da sich Deutschland auf der kalten Seite des britischen Hochs befand und sich dadurch eine Strömung polaren Ursprungs einstellen konnte. Nach dem Abzug des Hochs, stellte sich die Wetterlage um mit einer überwiegend meridionalen Strömung. Darin eingebettet waren dynamische Tiefdruckgebiete, die ab dem 10. März für ein wechselhaften Wettercharakter gesorgt haben. Ein umfangreiches Sturmtief über den schottischen Inseln saugte subtropische Luftmassen an, wodurch eine fulminante Warmluftadvektion über Deutschland in Gang gesetzt wurde. Am 13. März stieg das Quecksilber somit in Esslingen auf 21,7 Grad. Ausgehend von diesem besagten Tief näherte sich am selben Tag eine Kaltfront von Frankreich, wodurch auf der Vorderseite der Front nicht nur der warme Sektor immer weiter nach Osten verdrängt wurde, sondern sich auch vor der Kaltfront eine Konvergenzline formiert hat mit hochreichenden Quellwolken, woraus sich Gewitter entwickeln konnten. Hohe Scherungswerte (bis zu 400 m²/s²) im vertikalen Windprofil mit einer hohen Konvektionsenergie (bis zu 800 J/kg), machten die Gewitter für die Jahreszeit ungewöhnlich heftig, und nahmen teils schon einen unwetterartigen Charakter an. Punktuell gab es Starkregen und auch kleinkörnigen Hagel begleitet von Sturmböen bis über 100 km/h. In Stuttgart erreichten die Böen 85 km/h.  Im Stadtgebiet von Esslingen brachte der Starkregen bis zu 28 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde. Wie unterschiedlich sich die Niederschläge verteilt haben, zeigt der Vergleich zu der DWD-Wetterstation auf dem Stuttgarter Schnarrenberg, wo am selben Tag nur 12,4 Millimeter in den Regenpott gefallen sind. So sind am Ende des Monats auch die gesamten Niederschlagsmengen unterschiedlich ausgefallen: So brachte der Monat in den 30 Tagen in Esslingen mit 72,8 Liter Regenwasser 85,7 % mehr Niederschlag als für den März üblich wäre. In Stuttgart waren es dagegen nur 54,7 Millimeter. Mit einen kurzfristigen Kaltluftvorstoß ab dem 27. März sank die Schneefallgrenze wieder bis auf 400 Meter, wodurch sich in höheren Lagen nochmals eine flache Schneedecke ausgebreitet hatte. Trotz der stärkeren Bewölkung und 23 trüben Tagen zeigte sich die Sonne des Öfteren. Mit 121,45 h wurde das Soll mit 103% etwas mehr als erfüllt.