Tief Katinka sorgt im Südwesten Deutschlands für Überflutungen

Wieder einmal hat ein Tief über Deutschland für extreme Niederschläge gesorgt. Die Regenmengen waren dabei sehr beachtlich. Betroffen war vor allem zunächst Süddeutschland, hier besonders Bayern und Baden-Württemberg, Freitag dann mehr und mehr der Südwesten, vom Schwarzwald über das Elsass, Rheinland-Pfalz bis in die Eifel und schließlich das Saarland. In Saarbrücken-Ensheim fielen allein am Freitag 81,3 Liter auf den Quadratmeter, bis zum Samstagmorgen waren es in Summe 118,7 l/m².  In Rheinstetten kamen in den zwei Tagen 114,8 l/m² zusammen. Auch in anderen Regionen gab es enorme Mengen an Regenwasser. Donnerstag ging es bereits mit starken Gewittern los. Diese waren wieder sehr eng begrenzt, dafür aber brachten sie Starkregen und Hagel mit Korngrößen von bis zu vier Zentimeter. Entsprechende Warnungen vor Unwettern wurden sowohl als Vorabinformation, als auch über das Nowcasting überwiegend in den Warnstufen Ocker bis Violett ausgegeben. Die größte Tages-Niederschlagsmenge gab es am Donnerstag in Schwäbisch-Gmünd Weiler mit 80,3 mm/m², in Bartholomä 62 und in Baden-Baden Geroldsau immerhin noch 58 Liter auf den Quadratmeter. In einigen anderen Regionen waren die Niederschläge nicht ganz so stark, wie beispielsweise im mittleren Neckarraum. In Esslingen fielen über die gesamten vergangenen drei Tage 50,6 Liter/m² und auf dem Stuttgarter Schnarrenberg fielen von Donnerstag 16. bis Freitag 17. Mai 78 Liter Regenwasser auf den Quadratmeter.  Ausgelöst wurde das Ganze durch eine umfangreiche Tiefdruckzone mit einem Höhentief über der Biskaya und korrospondierend dazu eine Boden-Tiefdruckrinne, welche sich diagonal über den Süden Deutschlands mit einer Luftmassengrenze ausgebreitet hatte.

 

 

Starke Vorticity-Advektion und eine hohe Baroklinität auf der Vorderseite des Höhentroges, sorgte nicht nur für die Entstehung des Bodentiefs, auch wurden damit hohe Mengen an Wasserdampf aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland angesaugt. 

 

 

Das Bodentief nistete sich schließlich über Süddeutschland ein, eingekeilt zwischen zwei Hochdruckgebieten. Das eine über Skandinavien, das andere über Frankreich. Somit bestand eine Blockinglage, welche das Tief nicht weiterziehen ließ. Angereichert mit viel atmosphärisches Flüssigwasser (ppw Werte bis zu 30 mm) hat mit den langanhaltenenden Niederschlägen die Flußpegel in kürzester Zeit ansteigen lassen. Besonders im Saarland und im Süden von Rheinland-Pfalz sind die Pegelstände bis zum Samstag weiter angestiegen.

 

 

 https://www.hochwasser.rlp.de/

https://www.saarland.de/mukmav/DE/portale/wasser/informationen/hochwassermeldedienst/wasserstaende_warnlage

 

 

 

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