Kühle, nasse Luftmassen über Mitteleuropa
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Statt Sommerwärme überziehen gerade dunkle Regenwolken das
Land mit entsprechend herbstlichen Temperaturen. Zurzeit ist es vier Grad kälter
als im Durchschnitt. Damit liegen die Temperaturen weit unter dem 30 jährigen Referenzwert
für Juli mit 20°C, gerechnet von 1991 bis 2020. Der Mittelwert liegt jetzt
gerade mal bei knapp 16°C. Wie schon so oft in diesem Jahr sind
Kaltluftvorstöße in der höheren Troposphäre für die kühlen Temperaturen mit den
vielen Niederschlägen verantwortlich. Dort in 5500 Meter Höhe hat es momentan
Temperaturen von minus 15 bis minus 18°C. Diese Kaltlufteinschlüsse bezeichnet
man in der Meteorologie als Trog.
Diese Höhentröge wandern entsprechend mit den Rossbywellen,
die mit der Erdrotation von West nach Ost ziehen. Bestimmte
Wetterkonstellationen verhinden allerdings den Weiterzug, so dass sie viele Tage
über eine Region verharren können. Wie zum Beispiel bei einer V b Wetterlage, die
im Juni über Süddeutschland zu dem Hochwasser geführt hat. Derzeit bestimmt ein
Langwellentrog, der bis in den Mittelmeerraum reicht das Wettergeschehen. An
diesem Langwellentrog können sich kurzwellige herauslösen, die an den Hauptrog entlangziehen
und somit neue auch bodennhahe Tiefs entstehen lassen können. Oder es gibt ein
sogenanntes Cut-off. Dabei wird der Trog geteilt und von seinem Hauptteil
abgeschnitten, welches dann als abgschlossenes eigenständiges Höhentief
umherzieht. Diese Variante ist die am
schlechtesten vorhersagbare. Da dieses Höhentief seine Position sehr oft
wechseln kann und seine Zugrichtung von den Modellen sehr schwer zu berechnen
ist. Da der Langwellentrog derzeit zwischen zwei hochreichend warme Zonen,
(Rücken – Keil) eines über den Azoren (Azorenhoch) und eines über Russland, eingeklemmt
ist (Blockinglage), hält die kühle Witterrung und das wechselhafte Wetter weiter an. Erst
mit Beginn der neuen Woche dreht die Strömung auf Südwest, wehalb dann wieder
sommerliche Temperaturen zu erwarten sind. Allerdings mit einigen kosmetischen Differenzen.
Deutschland befindet sich dann auf der Vorderseite eines Höhentroges über den
Britischen Inseln, weshalb subtropische Luftmassen einzug halten und somit die Gewittergefahr im Südwesten und Westen Deutschlands ansteigen lassen.
Ein deutliches Maximum des Jetstreams zieht über die Britischen Inseln. An dessen Nordseite werden dadurch immer wieder neue Tiefs heraus geblidet.
Höhentrog mit deutlich zu kalten Temperaturen in 5,5 Km Höhe,
welcher für die kühle und Nasse Witterung sorgt.