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Dienstag, 7. März 2023

Winter 2022/23 und Februar zu warm und trocken

 

Zum wiederholten Male ist ein Winter, wie der vergangene, zu mild und viel zu trocken ausgefallen. Die durchschnittliche Temperatur lag bei 3,9°C und damit 1,3 Grad höher als das jahreszeitliche Mittel. Alle drei Monate vom 1. Dezember bis zum 28. Februar, also die meteorologische Zeitspanne der Jahreszeit, waren deutlich zu warm. Da spielte die Frostperiode im Dezember kaum ein Rolle, da die meisten Tage ohnehin sehr mild waren. Am 18.12. war das Quecksilber in der Nacht auf – 12,2°C gesunken. Am Silvestertag war es dagegen frühlingshaft mild: Mit 19,6°C wurde ein neuer Allzeitrekord registriert. Noch nie war es an einem Dezembertag so warm, wie am 31.12. 2022, seit den Wetteraufzeichnungen. Damit reiht sich der Winter 22/23 in die 5 wärmsten der vergangenen Jahre ein.

Auch beim Niederschlag sieht es nicht besser aus. Statt Tiefs mit Regen, dominierten große stationäre Hochs, welche die Tiefs vom Atlantik blockierten. So sind mit 85 Liter auf dem Quadratmeter nur etwas mehr als  3/4 der Menge an Niederschlag gefallen als normal. Durch die Inversionswetterlagen zeigte sich der Himmel im Flachland durch die geschlossene Hochnebeldecke oft grau. Auf den Bergen dagegen schien die Sonne tagelang ungebrochen von einem blauen Himmel. Und ab einer Höhe von über 1000 Metern hat man auch den Winter mit Schnee finden können, während in den tiefen Lagen, bis auf wenige Ausnahmen, der Schnee gänzlich fehlte. Auch wenn dieser Winter recht mild ausgefallen ist, so zeigt die Kältesumme (ist die Summe der Beträge der negativen Tagesmittelwerte der Lufttemperatur über die Wintermonate), dass dieser Winter kälter war, als 2021/22. Hier lag die Durchschnittstemperatur bei 4,6 °C, also 5 Grad höher als das Mittel.

 


Auch dem letzten Monat des Winters, dem Februar, fehlte es deutlich an Niederschlag.

Grafik: Tage mit Niederschlag und Menge  

So sind nur 17,2 l/m² an 11 Tagen an Regen runtergekommen. An der Wetterstation des DWD auf dem Stuttgarter Schnarrenberg waren es nur 14,4 mm Regen. Normal wären 34,6 Liter pro Quadratmeter, wenn man von der klimatologischen Referenzperiode von 1961 bis 1990 ausgeht. Und Schnee war auch im Februar Mangelware: So hat es an einem Tag, am 26.2., eine Schneedecke mit 2 cm gegeben. 

Sonnenscheindauer und Bedeckungsgrad

Bei den Temperaturen zeigt sich im vergangenen Monat ein deutliches Plus von 2,56 Grad. Im Februar waren alle drei Dekaden zu warm. Bis auf den Zeitraum vom 7.bis zum 10.Februar und am Ende des Monats war es kälter als das langjährige Mittel.

Eine umfangreiche Hochdruckzone reichte vom Atlantik bis zum Ural und sorgte so tagelang für eine trockene Ostströmung. Durch die Omega-Lage nahmen Tiefdruckgebiete einen weiten Weg über Nordskandinavien. Dadurch dass sich auch im Februar langlebige Hochdruckzonen aufgebaut haben, kam die Sonne des Öfteren zum Zuge, was sich auch in den aufsummierten Stunden zeigt. Insgesamt waren es 122,3 Stunden und damit 32,4 mehr als üblich. Frühlingshaft warm wurde es am 21.2. mit 18,7°C. Trotz der milden Witterung gab es 12 Luftfrost-Tage und 20  Tage mit Bodenfrost. Das lag zum größten Teil daran, dass an Tagen mit wenig Bewölkung in der Nacht, wie am 8. 13. Und 14. Februar nach einem Strahlungstag die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt rutschten. So wurde am 9.Februar die tiefste Temperatur von -7,1°C registriert, in Bodennähe waren es -10°C.

 

https://www.wetter-esslingen.info/beobachtungen/rueckblick/2023/02_23.pdf