Der erste Herbstmonat hat sich oftmals recht wechselhaft, windig und von seiner nassen Seite gezeigt. Wirft man einen Blick auf die Wetterlagen im September, dann fällt einem sofort auf, dass beständige Hochs fehlten. Stattdessen drehten sich Tiefs über Mitteleuropa, die durch den weit südlich verlaufenden Jetstream förmlich eingezwängt waren und somit immer wieder aufs Neue regeneriert wurden.
Bundesweit gilt der vergangene Monat als der Niederschlagreichste seit mehr als 20 Jahren. Trotz des überdurchschnittlichen Niederschlages konnte die langanhaltende und große Dürre vom Sommer nicht ausgeglichen werden. Vor allem die Mengen, die ins Erdreich versickern sollen, haben ein großes Defizit hinterlassen. Dies zeigt sich in der klimatischen Wasserbilanz: Im aktuellen Jahr fehlen allein in Esslingen noch ganze 306 Liter auf den Quadratmeter an Regenwasser, welche in das Erdreich abfließen müssten und für eine ausreichende Bodenbewässerung notwendig wären. Immerhin sind in Esslingen im September 70,6 Liter auf den Quadratmeter an Regen runtergekommen. Ein Plus von 32,5 %, ausgehend vom langjährigen Mittel. Und es war nicht der niederschlagreichste September der vergangenen 63 Jahre seit den Wetteraufzeichnungen. In der Region belegt dieser September in Sachen Regen den sechsten Rang.
Eine deutliche Zweiteilung gab es bei den Temperaturen. Während in der ersten Hälfte des Monats das Temperaturniveau, durch südwestliche subtropische Strömungen, weit über dem Mittel lag, änderte sich das das Bild genau zur Mitte des Monats: Die zweite Hälfte hat sich deutlich zu kühl präsentiert. Die Sommermonate lagen im Vergleich des langjährigen Mittels allesamt mit 3 bis 4 Kelvin über dem Referenzniveau (1961-1990). Trotz des eindrucksvollen Temperaturverlaufs zeigt sich der September von seiner normal temperierten Seite. Denn er lag am Ende des Monats genau auf der Mittellinie. Mit +0,01 Kelvin sorgte der September in Sachen Temperatur klimatologisch für eine Punktlandung.
