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Dienstag, 5. Juli 2022

Juni sehr sonnig mit neuem Hitzerekord

 

Der erste Sommermonat präsentierte sich teils sehr heiß aber auch sehr schwül und gewittrig. Bei den Temperaturen gibt es sogar einen neuen Rekord: Am 19. Juni zeigte das Thermometer einen Höchstwert von 36,9 Grad Celsius. Damit wurde der alte Wert vom 18. Juni 2002 von 36.0 °C übertroffen. Man beachte das Datum der Rekordtemperaturen, welche mit nur einen Tag nebeneinander liegen. An der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes auf dem Stuttgarter Scharrenberg, wurde der Temperaturrekord von 2002 zwar gebrochen, lag aber hier um 0,6 Grad niedriger. An allen 30 Tagen lag die Standardabweichung der Temperatur über dem Referenzwert (1961-1990).  Durchschnittliche 20,6 Grad waren es zum Ende des Monats, welche um 4,16 Kelvin höher ausgefallen ist als normal.

Die hohe Durchschnittstemperatur lässt sich auch durch die hohe Luftfeuchte begründen, welche sich den gesamten Monat über gehalten hat. An vielen Tagen in Folge lag die Taupunkts-Temperatur zwischen 14 und 18 Grad. Je feuchter die Luft, desto weniger kühlt es sich nachts ab. Die tiefste Temperatur von 9,1 °C wurde zwar gleich zu Beginn des Monats gemessen, hier lag aber Baden-Württemberg noch im Einflussbereich eines Tiefs über Skandinavien. Das änderte sich dann aber recht schnell mit subtropischen Luftmassen, die auch hohe Luftfeuchte-Werte im Schwülebereich mitbrachten. Ab etwa einen Taupunkt von 16 °C oder einem Dampfdruck von 18,6 hPa empfindet der Körper es als schwül. So sanken die Temperaturen an vielen Tagen nachts kaum mehr unter 15°C. Und trotzdem gab es keine einzige Tropennacht, also bei der das Temperaturminimum nicht unter 20 °C sinkt. Am 22. Juni fehlte dazu noch 1°C. Was nicht heißt, dass es an anderer Stelle doch diese Tropennacht gegeben hat.  Vor allem in den aufgeheizten Innenstädten sind weitaus höhere Temperaturen auch nachts möglich. In Stadtteilen mit mehr Grünflächen kühlt es dann doch stärker ab. Der hohe Wasserdampfgehalt sorgte auch für mehr Gewittertätigkeit. Insgesamt wurden acht Tage verzeichnet, wo zumindest der Donner zu hören war; denn erst dann wird ein Gewittertag eingetragen. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 14 Gewittertage.

Zu Unwettern mit Starkregen und sich auftürmenden Hagelmengen kam es im Allgäu. Hier lagen Überschwemmungs- und Dürregebiete auf wenige Kilometer Distanz wieder nebeneinander.

Zeitweise kam ordentlich viel Nass von oben: So am 4. und 5.6. mit einer maximalen Regenrate von 24 und 50 Litern auf den Quadratmeter. Die Niederschlagsrate oder Intensität, gibt die Stärke des Niederschlags an, welcher theoretisch in einer Stunde fallen würde. Die tatsächlich gemessene Menge lag am 4.6. bei 8,2 mm und am 5.6. bei 17,2 Millimeter. Die höchste Regenmenge gab es am 24. Juni mit 19,4 Liter auf den Quadratmeter. Es war im Juni weder zu trocken noch zu nass. Denn das Soll von 93,2 Litern wurde mit 92,8 l/m² und 99,6 % beinahe auf der Mittellinie erreicht. Somit kann hier schon von einem ausgeglichenen Niederschlag gesprochen werden. Und dennoch sind die Regenmengen zu wenig um die Grundwasserspiegel wieder anzuheben.

Trotz der 17 Regentage reichte es für überdurchschnittlich viele Sonnenstunden. Der langjährige Mittelwert liegt bei 210 Stunden, erreicht wurden 270,1 Stunden, was 128,7% entspricht.