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Dienstag, 5. April 2022

 

Seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen hat es in einem März nie so viele Sonnenstunden gegeben wie in diesem Jahr. Mit insgesamt 240 Stunden Sonne und  202,2 Prozent, ausgehend vom langjährigen Mittel von 1961 bis 1990, ist damit ein neuer Rekord verzeichnet worden. Der bisherige Spitzenwert von 2003 lag bei 214,1 Sonnenstunden. Es war nicht nur sehr sonnig, auch der fehlende Regen sorgte für eine extreme Trockenheit, welche sich auch in der klimatischen Wasserbilanz widerspiegelt. So sind in den 31 Tagen nur 68% der üblichen Wassermenge in das Erdreich gelangt. Den Auftakt zum Start in den ersten Frühlingsmonat machte Hoch Martin, das von Skandinavien bis zum Mittelmeer reichte. So hat es bereits in den ersten 13 Tagen nicht geregnet, weshalb es auch einen neuen Rekord in den Dekaden-Aufzeichnungen mit der geringsten Niederschlagsmenge gibt. Da der letzte nennenswerte Regen am 24. Februar fiel, sind es im Ganzen somit 17 Tage hintereinander an denen es nicht geregnet hat. Eine kräftige Südströmung, mit der Saharasand in der oberen Troposphäre bis nach Deutschland transportiert wurde, trübte den Himmel in gelbliche und orangenen Farben. Der dann ausgewaschene Saharastaub, zeigte sein ganzes Ausmaß mit einsetzendem Regen eines Tiefs auf den Autokarosserien. Vom 14.bis 18. März hatte dieses Tief zwar mehr Wolken und auch etwas Regen im Gepäck, in diesem Zeitraum fielen in Summe gerade mal 6,4 Millimeter. In den Tagen danach, haben sich dann eine Reihe von blockierenden Hochs eingenistet und sich fast bis zum Monatsende gehalten: „Martin“, „Noe“, „Oliver“ und vor allem „Peter“, die nahtlos ineinander übergegangen sind, sorgten vom 22. bis zum 27. März für einen komplett makellosen und wolkenlosen Himmel. Beinahe ganz Europa, mit Ausnahme der Iberischen Halbinsel, konnte man ohne Wolken vom Satelliten aus betrachten. Mit der Kombination aus Ostwind, Sonneneinstrahlung und einer äußerst trockenen Luft, vielfach lag der Wasserdampfgehalt bei nur knapp 5 Gramm pro Kubikmeter, haben zu einer hohen Verdunstungsmrate von 62,7 Liter pro Quadratmeter geführt. Durch die sehr trockene Luft und den oft klaren Nächten sind entsprechend auch die Temperaturen nachts in den Keller bzw. unter dem Gefrierpunkt gerutscht. Am Morgen des 6.3. war es mit Minus 4,9 Grad am kältesten. Die höchsten Temperaturen mit über 20 Grad hat es in der letzten Dekade gegeben: Am 24. Und 25. März mit 20,3 und 20,1 Grad sowie am 27. Und 28. März mit jeweils 21,8 Grad. An diesen Tagen lagen die morgendlichen Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt, wodurch eine enorme Temperaturspanne mit 13 Differenztagen und Werten über 15 und einen Differenztag mit über 20 Kelvin erreicht wurde. Vor allem in dem Zeitraum von 10. Bis 24. März lagen die Durchschnittstemperaturen immer oberhalb des langjährigen Mittelwertes. In der ersten Dekade und vom 25.bis 29. März der letzten Dekade war es deutlich kühler. Und zum Ende des Monats brachte das Tief „Ilona“ dann den erhofften Niederschlag. Im Pott haben sich 8,2 Millimeter Regenwasser, auf den Quadratmeter gerechnet, angesammelt.