Kaltfront und Co
Das typische Rückseitenwetter einer Kaltfront erleben wir gerade: Die gestern durchgezogene Kaltfront hat ganz Deutschalnd mit kalter Luft geflutet, weshalb es heute das Aprilwetter gibt mit Niederschlag in all seinen Aggregatszuständen. Von Regen über Graupel bis hin zu Schneeschauern ist sozusagen alles dabei. Dazu ein Wechsel von dichten Quellwolken, die bis in eine Höhe von etwa 5000 Meter reichen, und kurzen heiteren Phasen. In diese Schauerstaffeln sind auch kurze Gewitter eingelagert. Durch die sehr kalte Luft (Höhentrog) in 5,5 km Höhe -35°C sind neben unterkühlten Wassertropfen auch Eiskristalle vorhanden, wodurch es zu unterschiedlichen Ladungspotenzialen kommt. Normalerweise reicht eine Gewitterwolke im Sommer bis in eine Höhe von 12 Kilometer in unseren Breiten. Erst in dieser Höhe beginnt die Vereisung und bildet die typische Ambossform eines Cumulonimbus-capillatus-incus. Dies kann alllerdings schon in geringeren Höhen, so wie derzeit vorkommen, durch einen überadiabatischen Temperaturgradienten, also wenn die Temperatur nach oben hin schneller abnimmt, als normal, was schließlich zu einer hohen Labilität führt. In der Regel nimmt die Temperatur unter trockenen Bedingungen um 1°C pro 100 Meter ab. Ab der Kondensationshöhe nur noch um 0,5°C. Bei einem Höhentrog, der zur Zeit über uns liegt, beträgt die Differenz ziwschen Bodentemperatur und 5500 Metern fast 40 Kelvin. (40°C). Durch diese enormen Temperaturunterschiede sind Gewitter mit Graupel und auch kleinkörnigem Hagel vorprogrammiert.
Cumulonimbus-capillatus-incus
Klassischer Luftdruckverlauf bei einer Kaltfront (Typ:Kata-Kaltfront)
Radiosonden Diagramm: Rot= Temperaturkurve (überadiabatisch) blau = Taupunktkurve gelb= Labilitätsenergie (CAPE: 189 J/kg) Die Obergrenze liegt hier bei knapp 5000 Metern.