Dezember und Jahresrückblick 2020
Der vergangene Dezember ist nicht nur zu mild, er ist auch sehr trübe ausgefallen . Im Gegensatz zu den vorangegangenen Monaten, präsentierte sich der erste Wintermonat sehr grau und Sonnenarm. Mit 24, meist wolkenverhangenen Tagen, schien die Sonne in Summe nur 52,53 Stunden und damit in der Bilanz nur 92,3 %. Bis zum 7. Dezember lag Esslingen unter einer geschlossenen Wolkendecke. Noch trüber war es in der ersten Dekade des Dezembers 2014: Hier schien die Sonne nur eine Stunde und sieben Minuten lang. Unter den Tiefdruckeinflüssen von „Virpy“ „Wenke“ „Xunav“ und „Yvonne“ fiel immer wieder Niederschlag, welcher in den höheren Regionen zu einem Schneezuwachs führte. Die höchste Niederschlagsmenge ist gleich zu Beginn des Monats gefallen, mit 9,4 Millimeter auf den Quadratmeter. Bis zum 31.Dezember sind insgesamt 54 Liter auf den Quadratmeter in Esslingen gefallen und damit deutlich mehr Niederschlag als üblich. Die Bilanz: 132,7 %. Schnee hat man allerdings nur in den höher gelegenen Regionen ab 400 Meter finden können.Ein umfangreiches Hoch über Russland führte zu einer "Blocking-Lage" über Mitteleuropa, weshalb Deutschalnd oft unter Tiefdruckeinfluss geriet. Erst kurz vor Weihnachten drehte die Strömung mit dem Tief „Greta“ auf Südwest und mit ihr sind auch die Temperaturen angestiegen. So ist am 23. Dezember mit 14,7 Grad, die höchste Temperatur gemessen worden. Die beiden Tage 22. und 23. Dezember zeigen auch deutliche Spitzen von plus 2,6 und 2,8 Kelvin bei der Abweichung vom langjährigen Mittel. Da es auch nachts kaum zu stärkeren Abkühlungen gekommen ist - die tiefste Temperatur am 27.12. mit minus 4,7 Grad ( 12 Luftfrost – und 26 Bodenfrosttage) – hat dem Dezember auch eine höhere Durchschnittstemperatur gebracht. Mit 3,9 Grad war der Monat auch um 2,41 Kelvin zu warm. An Heilig Abend rutschte mit einer Kaltfront und der damit einhergehenden Kaltluftadvektion, Luft polaren Ursprungs bis zu den Alpen rein. Für Schnee hat es traditionell an Weihnachten wieder nicht gereicht. Mit dem Hoch Zven sind die Weihnachtstage wettertechnisch ruhig verlaufen. Am 25. hat es immerhin noch für fast zwei Stunden Sonne gereicht. Die letzten Tage bis zum Jahresende hat sich Tief Hermine über dem Norden Deutschlands niedergelassen. Der Luftdruck fiel in Esslingen bis auf 980 hPa und in seinem Zentrum immerhin auf 969 hPa.
Jahresrückblick 2020
Zu warm, sehr trocken und sehr sonnig
Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 11, 7 Grad und einer Abweichung von 2,2 Kelvin über dem langzeitlichen Mittel, ist 2020 das zweitwärmste Jahr nach 2018 seit den Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Dabei war es nicht nur zu warm, auch die Trockenheit setzte sich in Folge weiter fort. Der Jahresnormalwert beim Niederschlag liegt in der Region bei 653,6 Liter auf den Quadratmeter. Insgesamt fielen nur 569,8 Liter, welches nur 85,9 % des Normalwertes entsprechen. Über die Hälfte der zwölf Monate sind deutlich zu trocken ausgefallen. Eine Hitzewelle im August verschärfte die Trockenheit zudem noch. Am längsten trocken war es vom 1. bis zum 27. April. In diesem Zeitraum hat es, bis auf den Tau, keinen einzigen Tropfen Niederschlag gegeben. Wie trocken das Jahr 2020 ausgefallen ist, zeigt die Wasserbilanz, also die Menge, die tatsächlich in das Erdreich eingesickert ist. Und diese liegt nur bei 21%. Insgesamt fehlen knapp 200 Liter auf den Quadratmeter. Dazu beigetragen hat auch die enorme Verdunstungsmenge von 938,3 Liter pro Quadratmeter. Diese ist auch Folge von den Hochdruckgebieten, die es bereits im Frühjahr gegeben hat. Die Ostwetterlagen, haben nicht nur die Wolken ferngehalten und für einen äußerst blauen Himmel (Corona und geringer Flugverkehr, dadurch weniger Kondensstreifen) gesorgt, auch die Ostwinde haben die Verdunstungsmenge in die Höhe getrieben. Am 21. August ist mit 35,7 Grad die höchste Temperatur und am 22. Januar mit minus 6,2 Grad, die tiefste Temperatur gemessen worden.
Weiteres kann den Diagrammen entnommen werden.