Jahres- und Dezemberrückblick 2018: Das wärmste Jahr mit Rekordsommer und viel zu trocken
Das Jahr
2018 hat bisher alle Rekorde gebrochen und gilt nun als das wärmste Jahr seit
den regelmäßigen Wetteraufzeichnungen. Zudem kam noch eine außergewöhnliche
Trockenheit hinzu. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 11,9 Grad lag
diese um 2,42 Grad höher als die für den mittleren Neckarraum gültige
Normaltemperatur im langjährigen Zeitraum von 1961 bis 1990.
Bis auf die
Monate Februar und März lagen alle anderen Monate deutlich über dem
Durchschnitt (siehe Grafik). Nach einem sehr sonnigen Frühling (+3°C) folgte
ein ungewöhnlich trockener und sehr heißer Sommer (+2,9°C). Auch im Herbst (+1,5°C)
wurden noch 16 Sommer -und 2 Hitzetage gezählt. Insgesamt kamen so 108 Sommer –
und 31 heiße Tage am Ende des Jahres zusammen. Die höchste Temperatur mit 35,8
Grad wurde am 31. Juli gemessen. Die niedrigste am 31. März mit minus 8,6 Grad.
Langjährige
Werte:
bisher
höchste Temperatur
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37.7 °C
|
am
|
13.08.2003
|
bisher
tiefste Temperatur
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-25.6 °C
|
am
|
10.02.1956
|
Mit 483,7 mm
Niederschlagswasser sind in der Region nur 72,9 %, ausgehend von der mittleren
Niederschlagsmenge, erreicht worden, was ein Defizit von 179,8 Liter auf den
Quadratmeter ausmacht. Dabei waren die Monate Januar mit 205,3 % und der Dezember
mit 170% überdurchschnittlich nass. Extrem trocken sind die Monate April (23,9
%), Mai (44,3 %) und der November (28,6%) ausgefallen. Demgegenüber stand 2018 eine
Verdunstungsmenge von über 950 Liter pro Quadratmeter.
Das
vergangene Jahr hatte auch überdurchschnittlich viel an Sonnenstunden zu bieten.
Nach 2003 (2249,2 Stunden) ist das Jahr 2018 (2098,9 Stunden – DWD Station auf
dem Stuttgarter Schnarrenberg) nun das zweitsonnigste Jahr seit den
Wetteraufzeichnungen. An der Wetterstation-Oberesslingen wurden 1923,4 Stunden
Sonnenschein registriert.
Rückblick
Dezember 2018
Nach den
vielen trockenen Monaten zuvor, versuchte der Dezember das Wasserdefizit wieder
ausgleichen zu wollen. Der Wintermonat erreichte eine überdurchschnittliche Niederschlagsmenge
von 170 % (62,9 mm). Den höchsten Tagesniederschlag gab es dabei direkt an
Heiligabend mit 14,2 Liter auf den Quadratmeter. Die höchste je gemessene
Niederschlagsmenge in einem Dezembermonat wurde 1993 gemessen, mit 127,6 Millimeter.
Was auch den höchsten Tagesniederschlag in diesem Monat des Jahres 1993 brachte.
Am 20.12. fielen 36,7 lm².
Nach all den
vielen Hochdruckwetterlagen in den Vormonaten, drehte die Großwetterlage Anfang
Dezember und atlantische Tiefs hielten Einzug über Mitteleuropa. Durch die
überwiegend westliche bis südwestliche Strömung, blieben die Temperaturen gleich
in der ersten Dekade deutlich über dem Durchschnitt. Mitte des Monats ging es
dann mit den Temperaturen runter und es stellte sich die erste Kälteperiode mit
dem ersten Schnee in diesem Winter ein. Die zwei Zentimeter hohe Schneedecke verweilte
nur kurz, nachdem die Wetterlage abermals wechselte und es mit einem neuen Tief
wieder milder wurde. Während die Witterung noch an Heiligabend traditionsgemäß
mild und grün ausgefallen ist, ging es an Weihnachten und in den Tagen danach bis
zum 29. Dezember Schritt für Schritt mit den Temperaturen weiter nach unten. Der
30. und 31. Dezember waren dann wieder überdurchschnittlich mild.
So darf der Dezember
2018 mit einer mittleren Temperatur von 4,58 Grad und einer Abweichung von 3,08
als der zweitwärmste Wintermonat in der Region nach 2015 bezeichnet werden. Hier
war es mit einer Durchschnittstemperatur von 5,24 Grad exakt 3,47 Grad zu warm.
Insgesamt gab es 10 Luftfrost und 22 Bodenfrosttage. Am 3. 12. gab es mit 15,6
Grad die höchste Maximum Temperatur und am 27.12. wurden -4,6 Grad als die
tiefste Temperatur des Monats gemessen.
Leider blieb
die Erwartung bei der Sonne weit zurück. Mit 22 trüben Tagen war der Himmel fast
den ganzen Dezember über wolkenverhangen. Das zeigte sich auch bei den nur 32,2
Sonnenstunden, die damit nur 56,7% erreichten. Noch trüber war es im Dezember
2014 mit 20,4 Stunden Sonne. Am sonnigsten war es 2014 mit 116,5 Stunden.