Sehr wechselhafter und regenreicher Juli 2017
Dass der vergangene Juli einer der regenreichsten Monate
seit über 20 Jahren war, dürfte bei vielen nicht spurlos vorrübergegangen sein.
Ãœberall im gesamten Bundesgebiet gab es reichlich Niederschlag und an manchen
Orten auch deutlich zu viel. Wie beispielsweise in einigen Orten in Niedersachsen;
oder auch die verheerenden Überschwemmungen durch starke Gewitter, die über
Berlin und über Teilen Brandenburgs hinweggezogen sind. Auch von vielen
Regionen Baden-Württembergs wurden wieder punktuell Starkregen-Ereignisse,
teils in Verbindung mit Hagel und Sturmböen gemeldet. In Esslingen und im
Umland kam ebenso einiges an Nass herunter, wenn auch nicht so extrem. Während die
vergangenen Monate, bis auf den März, deutlich zu trocken hervorgingen, so
brachte der Juli in der Region mehr als die übliche Menge von knapp 70 Litern. Unter
anderem mit der Unterstützung von Tief „Alfred“ sammelte sich im Messbecher bis
zum Ende des Monats eine beachtliche Summe von 100 Litern an. Das sind 38,1 Liter
auf den Quadratmeter mehr, was einer Menge gegenüber dem Normalwert von 161,6 %
entspricht. Am 26. Juli öffnete der Himmel seine Schleusen dann richtig. Es
regnete ohne Unterlass, zeitweise auch kräftig mit einer höchsten Stundenregenrate
von 7,2 l/m². Nach sechseinhalb Stunden Dauerregen füllte sich der Pott bis zur
Marke von 20,3 Litern. Der Tagesrekord an Regen für einen Julitag bleibt
dennoch ungebrochen, der nach wie vor bei 71,7 Liter liegt und am 29.Juli 2013
an der DWD Station auf dem Stuttgarter Schnarrenberg gemessen wurde. In
Esslingen schüttete es dagegen nicht ganz so heftig: Hier wurden in rund sechs
Stunden 33,8 Liter eingefangen, aber bei einer höchsten Stundenregenrate von
26,4 Millimetern.
Ãœberhaupt zeigte sich der Juli von seiner
wechselhaften Seite, was für die mittleren Breiten auch nichts Ungewöhnliches darstellt. Die ersten 10 Tage zeigten sich relativ sommerlich mit Temperaturen über
der 30 Grad Marke. Im weiteren Verlauf musste man sich an Wechselbad-Temperaturen
gewöhnen. Vom 11. bis zum 16. Juli folge dann eine kühle Phase, in der die
Temperaturen unterdurchschnittlich blieben, um gleich danach bis zum 22. Juli auf
sommerliches Niveau zu steigen. Dies hielt allerdings nicht lange Stand und wir mussten
uns abermals auf sehr kühles und auch sehr wolkenreiches Wetter einstellen. An
den letzten vier Tagen des Monats durfte wieder die Sommerbekleidung aus dem
Schrank genommen werden. Durch die unbeständige Witterung stellte der Juli 2017
keinen neuen Temperaturrekord auf. Mit einem Durchschnitt von 20,4 °C und mit
nur einem halben Grad über dem Mittelwert, endete der Juli temperaturtechnisch beinahe
ausgeglichen. Der wärmste Juli mit einer durchschnittlichen Temperatur von
23,8°C bleibt der von 2006. Der kälteste Juli mit 16°C liegt dagegen viele
Jahre zurück und war 1982. Den heißesten Tag gab es am 19. Juli mit immerhin
35,0°C, die tiefste Temperatur wurde am 16. Juli um 2:20 Uhr gemessen mit 11,2°C.
Aber auch hier stellte der vergangene Juli keinen neuen Rekord auf. Die höchste
Temperatur wurde am 15. Juli 2015 gemessen. Hier erreichte das Thermometer
38,1°C. Insgesamt zählte man an der Wetterstation Oberesslingen im abgelaufenen
Monat 17 Sommer- und 7 heiße Tage. Fehlt nur noch der Blick auf die Sonnenstunden.
Insgesamt zeigte sich der Fixstern 211 Stunden, was eine Sonnenbilanz von 88,6
% entspricht.