Januar 2017
Als kältester Wintermonat hat der Januar 2017 seinen Namen schon
alle Ehre gemacht. Und die Wintersportfreunde sind dieses Mal voll auf ihre
Kosten gekommen. Über mangelndem Schnee konnte sich jedenfalls keiner beklagen.
Kennzeichnend für die klirrende Kälte und den richtigen Winter waren wieder große
Hochdruckwetterlagen. Tiefdruckgebiete wurden bereits weit über dem Atlantik
abgeblockt. So reichte mit dem ersten Hoch des Jahres ANGELIKA eine riesige
Kaltluftzunge von der Barentssee bis zu den Alpen. Dazu rieselten in der ersten
Woche Schneeflocken vom Himmel. So richtig viel Schnee gab es ohnehin nur in den höher gelegenen Regionen und auf den Bergen. In Esslingen reichte es immerhin noch für 3 cm . Im weiteren Verlauf des Monats schneite es zwar immer wieder mal mehr oder weniger stark; größere
Schneemengen, die zu einer höheren Schneedecke hätten beitragen können, sind
nicht hinzugekommen. Am 12. Januar baute sich vor den Toren Europas über dem
östlichen Atlantik ein Tiefdruckwirbel auf, deren Zugrichtung und
Geschwindigkeit es in sich hatte. Das Tief, welches den Namen „Egon“ erhielt, raste
förmlich von der Biskaya kommend, über die Mitte Deutschlands hinweg und
verließ am darauffolgenden Tag unter Auffüllprozessen den deutschen Raum
Richtung Polen. Derartige „Schnellläufer“, wie sie im Meteorologen Fachjargon
genannt werden, können sich innerhalb von 12 bis 24 Stunden zu Orkantiefs
entwickeln. Der Sturm fegte vor allem über die Gipfel der Mittelgebirge hinweg, hier kam es zwar zu schweren Sturm
bzw. Orkanböen, die Schäden hielten sich bei EGON noch in Grenzen. Nach dem Orkantief
wies ein starker Druckanstieg auf das nächste bevorstehende Hoch hin. BRIGITTA
breitete sich aus und die Temperaturen fielen in den Keller. Über der erhaltenen Schneedecke, sank das Quecksilber nachts auf Werte unter
Minus 11 Grad. Tagsüber zeigte sich die Sonne von einem beinahe makellosen
Himmel. Doch das Quecksilber bleib meist im frostigen Bereich und kam über die 0°C-Grenze nicht hinaus. Das war in dem Zeitraum vom 22. bis 26. Januar. Über dem gesamten Monat hinweg wurden somit acht Eis-und 26
Frosttage registriert. Damit lag der Januar 2017 mit diesen Kenntagen deutlich
über dem Mittel von 7,1 Eis-und 18,8 Frosttagen, geht man von der
Referenzperiode von 1961 bis 1990 aus. Durch die vielen frostigen Tage, reichte
es auch nur für einen unterdurchschnittlich temperierten Monat von -1,65°C. Im
Ergebnis heißt das, um 2,15°C zu kalt. Richtig
kalt wurde es in der Nacht zum 7. Januar mit -12.1°C. Der bisherige Kälterekord
liegt bei -21.2°C und wurde am 13. Januar 1987 aufgezeichnet. Die höchste
Temperatur mit 7,2°C wurde am letzten Tag des Monats verzeichnet. Mit den Hochs CHRISTA und DORIS setzte sich
die stabile Wetterlage mit viel Sonnenschein weiter fort, wenn auch oft nur zum Teil auf
den Bergen über der Hochnebeldecke. In Esslingen schien die Sonne
dagegen überdurchschnittlich lang, so dass es hier immerhin zu rund 79
Sonnenstunden mit einer Bilanz von 129,3% reichte. Ein dickes Minus muss man beim
Niederschlag setzen. Mit nur 18,2 l/m² und 47,3% der mittleren
Niederschlagsmenge präsentierte sich der Januar als viel zu trocken. Die
Dauerkälte führte auch zu einem positiven Nebeneffekt. Viele Seen und Flüsse
waren nach längerer Zeit und einigen milden Wintern wieder zugefroren,
streckenweise auch der Neckar. Eine Überraschung hielt der Januar dann doch
noch für uns bereit: Ein Tief namens HUBERT führte mit gefrierendem Regen am
Morgen des 30. Januar zu Blitzeis auf den Straßen in der Region.
Extrem und Durchschnittswerte
Januar 2017in Esslingen
|
||
Höchsttemperatur
|
7,2°C
|
31.1
|
Tiefsttemperatur
|
-12,1°C
|
7.1
|
Temperaturmittel
|
-1,64°C
|
|
Abweichung vom langjährigen Monatsmittel
|
-2,14 K
|
|
Niederschlag
|
18,4 l/m²
|
|
Abweichung vom langjährigen Monatsmittel
|
- 20,1l/m²
|
|
Standard-Abweichung
|
47,8%
|
|
Höchste Niederschlagsmenge
|
2,8 l/m²
|
12.1
|
Sonnenscheindauer
|
79 h
|
|
Abweichung vom langjährigen Monatsmittel
|
+129,3 %
|
|
Eistage (Tmax < 0°C)
|
8
|
|
Frosttage (Tmin < 0°C)
|
26
|
|
Boden-Frost (Tmin < 0°C)
|
29
|
|
Tage mit Schneebedeckung
|
6
|
Abweichung vom langjährigen
Mittelwert (1961-1990)

