Dieses Blog durchsuchen

Montag, 2. Oktober 2017

Kühler und nasser September 2017



Pünktlich zum Start in den meteorologischen Herbst am ersten September wechselte das Wetter in eine sehr kühle und wolkenreiche Witterung. Erinnern wir uns noch einmal an den September 2016, der mit 16 Sommertagen glänzen konnte. Davon hatte der vergangene September gerade einmal 2 zu bieten, am 5. mit 25.3 °C und am 30. September erreichte das Quecksilber ganze 25.6°C. Dies war dann auch der wärmste Tag des zurückliegenden Monats. An insgesamt 27 Tagen, also fast über den gesamten Monat hinweg, wurde nicht einmal der monatliche Mittelwert von 15,8°C erreicht (siehe Grafik unten). Somit endete der erste Herbstmonat in diesem Jahreszeiten-Abschnitt mit einer Durchschnittstemperatur von 13,6°C, was am Ende ein Defizit von 2,19°C bedeutet. Der kälteste September Monat mit einem Mittelwert von nur 11,4°C, war der im Jahre 1972 und der wärmste 1999 mit einer durchschnittlichen Temperatur von 18,3°C. Aber woran lag es letztendlich, dass es über eine so lange Zeitspanne hinweg so kühl war? Die Antwort der Frage liegt wie immer in fünfeinhalb Kilometer Höhe. Ausgeprägte Höhentiefs, auch Tröge genannt, lagen oft genau über Mitteleuropa. Dies führte meistens zu einer Nord-oder Nordwestwetterlage, die kühle Luftmassen bis in die Alpenregionen steuerten. An den Alpen stauten sich die Wolken, was dort auch zu größeren Regenmengen führte. Regional mussten Überflutungen hingenommen werden. Und In den Alpen hielt der Winter den Einzug. Zeitweise schneite es bis auf unter 1500 Meter. Recht stürmisch wurde es zudem noch am 13. Und 14. September mit Tief „Sebastian“, einem Orkantief über der Nordsee, welches vor allem im Norden Deutschlands erhebliche Schäden verursachte. Verhaltener dagegen waren die Sturmböen über Süddeutschland. In Esslingen selbst, blieb es bei Stärke 6-7 auf der Beaufort-Skala. Am 20. September baute sich dann schließlich ein Hoch mit dem äußerst seltenen Namen „Queena“ über Deutschland auf. Dies brachte dann den ersehnten Sonnenschein zurück, wovon es im September nicht allzu viel davon gab. Mit nur 142 Stunden und 84,6 % der mittleren Sonnenscheindauer, zeigte sich die Sonne in Esslingen nur sehr spärlich und war oft hinter dichten Wolken versteckt. 2001 waren es mit rund 84 Stunden noch weniger. Dagegen wurden im September 1997 überdurchschnittliche 231,8 Sonnenstunden gezählt. Durch die vielen Tiefs, die Deutschland überquerten, fiel auch reichlich Niederschlag. Mit 60 Liter auf den Quadratmeter wurden 21,5% mehr, ausgehend von der mittleren Niederschlagsmenge von 49,4 mm, in einem Monat September erreicht. Den Rekord hält bis jetzt der September 1968 in der Region mit 119,9 Litern. Der Tagesrekord liegt bei 33,3 mm, gemessen am 12.9. 1989. Im vergangenen Monat wurden am 14.9. zehn Liter im Pott gesammelt, was gleichzeitig auch die höchste Niederschlagsmenge an einem Tag brachte.