Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 2. November 2018

Sonnenreicher und trockener Oktober


Betrachtet man zurückliegend den Temperaturverlauf im Oktober, so könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Sommer nie enden wollte. Über 19 Tage hinweg, genau vom 4. bis zum 22. Oktober schien die Sonne fast ungetrübt von morgens bis zum Untergang acht bis neun Stunden lang täglich. In der Bilanz zeigt sich dies deutlich: Mit 163,25 Stunden und damit 43,3% mehr als im Mittel, lag die Sonnenausbeute im Oktober dieses Jahres geringfügig unter dem Rekordwert von 2005 mit 182,3 Stunden. Ursächlich dafür waren blockierende Hochs über weite Teile Mittel- und Osteuropa. Tiefdruckgebiete wurden in einem weiten Bogen über das Nordmeer gelenkt und sorgten hierzulande für eine stabile Witterung. Im Durchschnitt lag die Temperatur bei 11,2 °C und somit 1,2°C höher als im langjährigen Mittel. Die Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes auf dem Stuttgarter Schnarrenberg registrierte eine Durchschnittstemperatur von 12,4°C. Die Differenz erklärt sich über die nächtliche Abkühlung durch das Neckartal, woraus sich weitaus tiefere Temperaturen ergeben um diese Jahreszeit als auf einer Anhöhe, wie dem Schnarrenberg. Oft liegt noch eine bodennahe Inversionsschicht über dem Neckartal, was den Effekt zusätzlich verstärkt. Zum Vergleich ein paar Werte der gemessenen Tiefsttemperaturen zwischen den Stationen



DWD Wetterstation Schnarrenberg
Private Wetter-und Klimastation Oberesslingen
5. 10.
5,6°C
3,2 °C
17.10.
7,8°C
6,0°C
22.10.
1,5°C
-1,1°C
25.10.
11,3°C
9,7°C



Zweimal sank das Quecksilber unter die Nullgradgrenze, nämlich am 22.10. mit -1,1°C und am 31.Oktober mit -0,8°C. Gleich drei Sommertage hintereinander bescherte uns der vergangene Monat und liegt bei der Anzahl der Sommertage gleichauf mit dem Oktoberwert von 1985: So wurden am 12.10. 26,5°C eingetragen,  auch der höchste Wert des Monats, am 13.10. 25,9°C und der 14.10. mit 26,3°C . Den höchsten Tageswärmerekord hält der 4.10. 1985 mit 29.7 Grad. Am kältesten war es am 29.10. mit Minus 4°C. Den Rekord als wärmster Oktober hält immer noch der im Jahre 2001 mit einer mittleren Temperatur von 14,1°C, der kälteste Oktober wurde 1974 registriert mit einer Durchschnittstemperatur von nur 5,6°C. So sonnig der Oktober auch war, so trocken fiel er auch aus. Die Trockenheit der vergangenen Monate verschärfte sich weiter. Und das im gesamten Bundesgebiet. Die Flusspegel erreichten einen historischen Tiefststand. Betroffen vor allem der Rhein und die Elbe. Aber auch der Wasserstand des Bodensees fiel dramatisch ab. Insgesamt fielen nur 29,9 Liter Regenwasser auf den Quadratmeter in die Kanne der Wetterstation Oberesslingen. Was gerade einmal 73,7 % der üblichen Menge ausmacht. Da es nicht überall gleichmäßig verteilt regnete, finden sich regionale Besonderheiten wider. Zum Vergleich wiederum die Referenzstation des DWD, wo nur 18,2 Millimeter Niederschlag auf den Quadratmeter verzeichnet wurden. Wobei an den meisten Tagen nur der Taufall, welcher in die Niederschlagsmenge mit einfließt, die Bilanz verbesserte. Am 28. 10. regnete es so gut wie den ganzen Tag über, was schlussendlich eine Regenmenge von 21,8 l/m² brachte. Hier sank die Schneefallgrenze bis auf knapp 500 Meter, was den höhergelegenen Regionen den ersten Schnee dieses Jahres bescherte. Trockener war nur der Oktober 1969 mit 3 Millimetern und der nasseste mit 115 Litern war der Oktober 1998.