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Mittwoch, 1. Februar 2017

Januar 2017



Als kältester Wintermonat hat der Januar 2017 seinen Namen schon alle Ehre gemacht. Und die Wintersportfreunde sind dieses Mal voll auf ihre Kosten gekommen. Über mangelndem Schnee konnte sich jedenfalls keiner beklagen. Kennzeichnend für die klirrende Kälte und den richtigen Winter waren wieder große Hochdruckwetterlagen. Tiefdruckgebiete wurden bereits weit über dem Atlantik abgeblockt. So reichte mit dem ersten Hoch des Jahres ANGELIKA eine riesige Kaltluftzunge von der Barentssee bis zu den Alpen. Dazu rieselten in der ersten Woche Schneeflocken vom Himmel. So richtig viel Schnee gab es ohnehin nur in den höher gelegenen Regionen und auf den Bergen. In Esslingen reichte es immerhin noch für 3 cm . Im weiteren Verlauf des Monats schneite es zwar immer wieder mal mehr oder weniger stark; größere Schneemengen, die zu einer höheren Schneedecke hätten beitragen können, sind nicht hinzugekommen. Am 12. Januar baute sich vor den Toren Europas über dem östlichen Atlantik ein Tiefdruckwirbel auf, deren Zugrichtung und Geschwindigkeit es in sich hatte. Das Tief, welches den Namen „Egon“ erhielt, raste förmlich von der Biskaya kommend, über die Mitte Deutschlands hinweg und verließ am darauffolgenden Tag unter Auffüllprozessen den deutschen Raum Richtung Polen. Derartige „Schnellläufer“, wie sie im Meteorologen Fachjargon genannt werden, können sich innerhalb von 12 bis 24 Stunden zu Orkantiefs entwickeln. Der Sturm fegte vor allem über die Gipfel der Mittelgebirge hinweg, hier kam es zwar zu schweren Sturm bzw. Orkanböen, die Schäden hielten sich bei EGON noch in Grenzen. Nach dem Orkantief wies ein starker Druckanstieg auf das nächste bevorstehende Hoch hin. BRIGITTA breitete sich aus und die Temperaturen fielen in den Keller. Über der erhaltenen Schneedecke, sank das Quecksilber nachts auf Werte unter Minus 11 Grad. Tagsüber zeigte sich die Sonne von einem beinahe makellosen Himmel. Doch das Quecksilber bleib meist im frostigen Bereich und kam über die 0°C-Grenze nicht hinaus. Das war in dem Zeitraum vom 22. bis 26. Januar. Über dem gesamten Monat hinweg wurden somit acht Eis-und 26 Frosttage registriert. Damit lag der Januar 2017 mit diesen Kenntagen deutlich über dem Mittel von 7,1 Eis-und 18,8 Frosttagen, geht man von der Referenzperiode von 1961 bis 1990 aus. Durch die vielen frostigen Tage, reichte es auch nur für einen unterdurchschnittlich temperierten Monat von -1,65°C. Im Ergebnis heißt das, um 2,15°C zu kalt.  Richtig kalt wurde es in der Nacht zum 7. Januar mit -12.1°C. Der bisherige Kälterekord liegt bei -21.2°C und wurde am 13. Januar 1987 aufgezeichnet. Die höchste Temperatur mit 7,2°C wurde am letzten Tag des Monats verzeichnet.  Mit den Hochs CHRISTA und DORIS setzte sich die stabile Wetterlage mit viel Sonnenschein weiter fort, wenn auch oft nur zum Teil auf den Bergen über der Hochnebeldecke. In Esslingen schien die Sonne dagegen überdurchschnittlich lang, so dass es hier immerhin zu rund 79 Sonnenstunden mit einer Bilanz von 129,3% reichte. Ein dickes Minus muss man beim Niederschlag setzen. Mit nur 18,2 l/m² und 47,3% der mittleren Niederschlagsmenge präsentierte sich der Januar als viel zu trocken. Die Dauerkälte führte auch zu einem positiven Nebeneffekt. Viele Seen und Flüsse waren nach längerer Zeit und einigen milden Wintern wieder zugefroren, streckenweise auch der Neckar. Eine Überraschung hielt der Januar dann doch noch für uns bereit: Ein Tief namens HUBERT führte mit gefrierendem Regen am Morgen des 30. Januar zu Blitzeis auf den Straßen in der Region.


Extrem und Durchschnittswerte Januar 2017in Esslingen
Höchsttemperatur
       7,2°C       
31.1
Tiefsttemperatur
-12,1°C
7.1
Temperaturmittel
-1,64°C

Abweichung vom langjährigen Monatsmittel
-2,14 K

Niederschlag
18,4 l/m²

Abweichung vom langjährigen Monatsmittel
- 20,1l/m²

Standard-Abweichung
47,8%

Höchste Niederschlagsmenge
2,8 l/m²
12.1
Sonnenscheindauer
79 h

Abweichung vom langjährigen Monatsmittel
+129,3 %

Eistage (Tmax < 0°C)
8

Frosttage (Tmin < 0°C)
26

Boden-Frost (Tmin < 0°C)
29

Tage mit Schneebedeckung
6


 

Abweichung vom langjährigen Mittelwert (1961-1990)